Von 1600 bis 1800 n. Chr.

Viele Brände verheerten Ellrich und gaben der St. Johanniskirche beim Wiederaufbau ein geändertes Aussehen, aber immer blieb der Glockenturm beherrschend im Stadtbild, wie ein Kupferstich von Merian von 1630 zeigt: Außer den westlichen Zwillingstürmen existieren ein Ostturm auf der Kirche. Im Stadtbild sind außerdem die kleineren Türme der Kirchen St. Nikolaus, St. Marien und St. Spiritus vom Hospital und der vielen Stadttürme und -tore zu sehen. Der Kupferstich kam nach dem großen Brand von 1627 heraus, der von Marodeuren verursacht wurde und fast alle Kirchen, Häuser und Tore vernichtete.

Weitere Brände, die den nördlichen Teil der Stadt vernichteten (1648) und die die Walkenrieder Vorstadt einäscherten (1666), trieben die Stadt immer weiter in die Armut, verschonten aber dabei die St. Johanniskirche.

So ist nicht verwunderlich, dass es beim Wiederaufbau der St. Johanniskirche  nur zu einem Turm mit einer Spitze reichte und man dazu nahezu 100 Jahre brauchte. Dann freute man sich aber, dass die alte Sitte zu Heiligabend wieder gepflegt werden konnte, ganz oben vom Glockenturm aus über der Stadt zu musizieren und die alten Melodien zu blasen.

Diese Tragödien, aber auch die Pest und viele Kriegsabgaben und Einquartierungen der Armeen im 7-jährigen Krieg, trieben die kleine Stadt immer weiter in die Verschuldung.